Wie fast überall in Deutschland war auch bei uns der Uhu in der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts vollständig verschwunden. Das letzte Tier in unserer Nähe wurde im Jahr 1965 im Ahrtal gesehen. Ursache war, wie bei so vielen Beutegreifern, der menschliche Futterneid. Von Jägern und Kleintierzüchtern wurden die großen Eulen als Jagdschädling verfolgt, erschossen und vergiftet. Ihre Eier wurden als begehrte Sammlerobjekte aus dem Nest genommen. Durch Ansiedlungsprojekte wurde der Uhu nun auch im Rhein-Sieg-Kreis wieder heimisch. Zurzeit dürften von den etwa 80 Brutpaaren Nordrhein-Westfalens fünf bis zehn im Rhein-Sieg-Kreis und den angrenzenden Gebieten brüten. Zur Brut bevorzugt werden Steinbrüche, Sand- und Tongruben mit getarnten Nestnischen. Die Nähe von Menschen wird nicht unbedingt gemieden, im Winter kann es durchaus auch einmal möglich sein, einen Uhu mitten in Bonn oder Siegburg zu sehen, der auf Ratten- oder Taubenfang ist. Die Tiere sind standorttreu und kehren immer wieder an ihre angestammten Nistplätze zurück.